Am Mittwoch stand Renntag 8 des BEO Cups im Kalender, doch schon im Laufe des Renntags überschlugen sich die Ereignisse.

Rheinland Raceway am Renntag, 11 Uhr morgens. Bei den Routinechecks für das Rennen am Abend in der Klasse der DTM wurde an Markus Ferrari, der teamintern schon den Spitznamen "11er" trägt, weil Markus bisher nicht nur jedes Rennen mit ihm gewonnen sondern auch noch in jedem Rennen die schnellste Runde eingefahren hat - 11 Punkte pro Rennen brachten dem Wagen diesen Namen - ein folgenschwerer Defekt festgestellt.

"Was ist los, was stimmt nicht mit dem 11er?"
"Du kannst leider nicht damit an den Start gehen, Markus! Der Scheibenwischer klemmt, und das Ersatzteil kommt erst morgen."
"Was? Der Scheibenwischer? Euer Ernst? Ich will aber den 11er fahren!!!"
"Du fährst auch den 11er...den 911er!"
"Bitte was? Porsche? Der fährt doch furchtbar. Da müsst Ihr aber unbedingt noch dran schrauben, das Fahrwerk muss noch eingestellt werden, und die Reifen...Das bringt ihr vorher noch in Ordnung, klar?"
"Aye, wir kümmern uns drum, wir machen ihn so gut fahrbar wie es in der Zeit geht."

So wurde es Abend, und im Rahmenprogramm gingen erst einmal die BMW M1 an den Start. Hier zeigte sich der BMW vom Team des Rheinland Raceway von seiner besten Seite. Schon im Training lieferte er Bestzeiten ab, und damit hörte er auch nicht im Qualify auf. Mit einer 10,197s sicherte er sich die Pole. Spannend wurde es um Platz 2, wo Michael (10,317s) die Nase knapp vor Daniel hatte (10,397s). Denis, der vorher viel am Auto schraubte um ihn überhaupt konkurrenzfähig zu halten, kam nur auf eine 10,671s und musste entsprechend von hinten starten.



Im Rennen dominierte dann der M1 von Markus die Konkurrenz, er gewann die 75 Runden mit 2 Runden Vorsprung. Michael konnte seine Form aus der Qualifikation leider nicht mit ins Rennen nehmen, so dass Daniel auf P2 ins Ziel fahren konnte. Auch Denis fuhr noch vor Michael ins Ziel.



Neben dem Sieg erhielt Markus auch noch den Extrapunkt für die schnellste Runde (10,096s).





In der Klasse BMW M1 führt das zu folgendem Zwischenstand:



Nun war es soweit, der 11er blieb gut verpackt in der Garage, und der 911er rollte an. Konnten die Mechaniker ihn noch konkurrenzfähig machen? Im Training sah es gar nicht so schlecht aus, hier und da fuhr Markus in ihm 9er Zeiten, was in diesem magnetlosen Setup durchaus als gut anzusehen ist. Aber hier und da verhielt er sich noch komisch. Aber es ist wie es ist, der 11er stand nicht zur Verfügung, also musste Markus das beste daraus machen.

Und so ging es ins Qualify. Michael legte in seinem Ferrari 296 GT3 eine 10,343s vor. Nicht soo schlecht, aber mal sehen, was die Konkurrenz macht. Als nächstes ging Denis mit seinem BMW M4 "Mahle" an den Start, und in Runde 5 sollte er dann auch Michael mit einer 10,289s unterbieten. Auch der anschließend startende Daniel, ebenfalls in einem BMW M4, aber mit der Schubert Motorsport Lackierung, brauchte die ersten Runden um sich einzugrooven, in seiner letzten Qualifikationsrunde schaffte er aber eine 10,042s! Nun der Porsche...aber Markus gab sich keine Blöße, schon in seiner ersten Runde unterbot er die 10s und setzte sich mit einer 9,954s an die Spitze des Feldes.



Im Rennen lief es zunächst für Markus nach Plan. Lange sah es so aus, als ob auch der 911er ein echter 11er werden würde. Leider - aus der Sicht vom Team Rheinland Raceway - war der Porsche zwar schnell, aber nicht stabil genug. Immer wieder konnte man Markus bei der Vorbeifahrt an der Box schimpfen hören: "So eine Scheiß Karre!" So kam es wie es kommen musste: Der fünfte Abflug, der eine Boxengassenstrafe mit sich zog. Allerdings war der herausgefahrene Vorsprung groß genug, selbst nach dem Abbau der Strafe war Markus noch auf Platz 1. Allerdings ist sein Vorspung auf "Ich kann Daniel im Rückspiegel sehen" zusammengeschrumpft. Markus konnte diesen zwar wieder ausbauen, lief dann aber zum Überrunden auf Denis auf. Denis, der mit dem Ausgang des Rennens nichts mehr zu tun haben sollte, blockte Markus wo er nur konnte, bremste ihn förmlich ab, damit Daniel wieder Anschluss finden konnte. Markus wurde es dann aber zu bunt, er nutzte eine dieser Situationen, in der Glück vonnöten ist, um zu Überholen, aber Denis machte die Tür zu. Nach einem leichten Kontakt verlor Markus das Fahrzeug, so dass Daniel vorbeiziehen konnte. Aber das war noch lange nicht alles, nach einer weiteren Boxengassenstrafe und einem technischen Defekt beim letzten Tankstopp konnte sogar Denis noch an Markus vorbeifahren. Am Ende wurde es für ihn nur Platz 3. Daniel gewann das Rennen vor Denis, Michael blieb nur P4.







Daniel fuhr in diesem Rennen mit einer 9,973s erstmals in dieser Klasse eine Runde unter 10 Sekunden, dennoch ging der Extrapunkt für die schnellste Runde an Markus (9,816s).

Und so ging es nach einer ausführlichen Wartung des nicht-11ers in Rennen 2. Ziel im Team Rheinland Raceway: Abflüge vermeiden! Aber es ging nicht. Markus Flüche wurden immer lauter, selbst wenn der laut dröhnende Porsche mit einer gemessenen Höchstgeschwindigkeit von 411km/h an der Boxengasse vorbeiflog, konnte man ihn fluchen hören. Denn immer wieder - ohne Grund und ohne Not - hebelte sich der Porsche aus dem Slot. "Langsamer kann ich da nicht fahren!" hörte man, und "So eine Scheißkarre!". Boxengassenstrafen - so hörte man über den teaminternen Funkkanal - lassen sich nicht vermeiden. Besonders ärgerlich, die zweite Strafe wurde gegen Markus in Führung liegend 36s Sekunden vor Rennende in Runde 109 ausgesprochen. Dies konnte Denis ausnutzen und Rennen 2 für sich entscheiden. Immerhin - so viel Glück blieb Markus - reichte es am Ende noch für P2, Daniel hatte gerade einmal 0,9s Rückstand auf Markus. Michael, der in dieser Berichterstattung etwas zu kurz kommt, weil er mit dem Ausgang der Rennen zu wenig zu tun hatte, fiel mit einem technischen Defekt aus.









Erneut fuhr Daniel unter 10 Sekunden, und erneut nutzte es ihm nichts. Die schnellste Runde ging an Markus (9,828s).

Dies führt in der Klasse der DTM zu folgendem Zwischenstand:



Weiter geht es am 5. November in Erkelenz auf dem ERKA-Ring der Carrera Sport Arena Erkelenz. 911er oder 11er, das wird dann die Frage sein!