Es duftete nach Spekulatius und durch die Lautsprecher schallten die lieblichen Glocken von Jingle Bells, als ich am 2. Dezember die heiligen Hallen der erneut umgebauten Kichhofer Wehrseifen in Willich-Schiefbahn betrat. Es stand der letzte Renntag des BEO-Cup 2022 auf dem Plan und das in weihnachtlichster Umgebung.
Für das Finale hatte Daniel die Bahn umgebaut, das neue Layout hatte zwar ein paar Schwächen, wusste aber durch die elegante Kurvenführung durchaus zu begeistern. 
Wir starteten wie gewohnt mit den Classics: Denis und Michael im Ferrari 512 Berlinetta, Daniel im Porsche 917k und ich mit dem Ferrari 330P4. Die Entscheidung in dieser Klasse fiel ja schon am vorletzten Renntag dieser Saison (weshalb ich mich recht kurz fasse), und auch am Finaltag zeigte der 330P4, dass er aufgrund der phänomenalen Kurvenlage einfach nicht zu schlagen war. Denis kämpfte zwar hart, am Ende gewann ich aber das Rennen vor ihm, Platz 3 ging an Michael. Daniel musste leider in Runde 27 schon mit technischen Problemen aufgeben, der Porsche wollte einfach nicht mehr.

Enstand Classics:
Mein Fazit zur Classic-Rennserie: Schöne Autos, leider zu große Unterschiede. Der 330P4 sollte nun tatsächlich einen Platz in der Vitrine bekommen, dass ich von den 7 Rennen 6 gewonnen habe lag sicher nicht nur an meiner Kunst den Regler zu schwenken. Falls wir nochmal Classics fahren dann ohne ihn. Und auch die anderen Boliden müssen dann etwas mehr auf "gleichstark" getrimmt werden. Auf Denis muss ich aufpassen, ich glaub der will wirklich mal gewinnen, und auch wenn es final einseitig aussah, hat er mir doch in einigen der Rennen einen harten Fight geliefert.![]()
Weiter ging es dann mit den GTs, wie gehabt als Serienrennen mit durchtauschen. Hier war im Gegensatz zu den Classics noch nicht alles entschieden, allerdings sprach die Ausgangssituation klar für mich. Denis hatte nur die Chance mit mir gleichzuziehen, wenn er den Renntag für sich entscheidet, und ich nur vierter werde.
Das Setup war diesmal etwas anders als bei den letzten Rennen. Beim Warmfahren waren sowohl Denis als auch Michael mit dem gleichen Ford GT auf der Bahn unterwegs, und nach leichter Kritik der Unterscheidbarkeit entschieden sich kurzerhand beide, das Fahrzeug zu wechseln. So starteten wir mit einem Ferrari 458 (Denis), zwei Corvette C7R (Daniel & Michael) sowie einer Corvette C8R (Markus).
Im Qualifying sicherte sich Denis mit dem Ferrari die Pole (7,355s), ich startete neben ihm in der ersten Reihe (C8R 7,416s). Die beiden C7R starteten entsprechende aus der Zweiten (Daniel 8,154s, Michael 8,649s).
Das erste Rennen, bei dem jeder mit seinem eigenen Boliden antrat, führte dann auch zu einem wenig überraschenden Ergebnis, das der Reihenfolge der Qualifikation entsprach. So sicherte sich Denis hier den Sieg, gefolgt von mir auf Platz 2, Daniel auf 3 und Michael auf 4.
Im zweiten Rennen wechselte Denis auf Daniels Corvette C7R, Daniel auf die C8R, Michael auf den Ferrari und ich auf Michaels C7R. Boah fuhr der schwammig. Nach ein paar Runden...Michael: "Sagt mal, hab Ihr Mittelmagnete in den Autos?" Wir einstimmig: "Ja, IMMER." Michael: "Oh, ich hab gar keine drin. Da hab ich mich wohl vertan." Und so eierte ich mit seiner Corvette weiter, Runde um Runde hinter den anderen dreien her. Weiter vorne im Feld schaffte Denis es, mit der eigentlich auch nicht so gut laufenden C7R von Daniel sowohl Daniel in der C8R als auch Michael im Ferrari hinter sich zu halten und so am Ende sehr wichtige Punkte einzufahren. Ich war einfach nur froh, als das Gegurke ein Ende fand und das Rennen zu Ende war.
Rennen drei. Ich durfte umsteigen in den eigentlich gut laufenden Ferrari, Denis bekam meine C8R. Daniel bekam die C7R von Michael, und Michael die von Daniel. Eigentlich ein Pflichtsieg, dachte ich mir, aber es kam anders. Vielleicht durch die magnetfreien Runden zuvor, oder weil ich von dem Ferrari ähnliches erwartete wie vom meinem 330P4, jedenfalls kam mir der 458 zickiger vor als erwartet. Hier und da fuhr er auch einfach mal in einer Kurve geradeaus, und am Ende - ich mag es gar nicht schreiben - gewann Denis auch dieses Rennen. Denkbar knapp, aber die Punkte gingen an ihn. Die magnetfreie C7R hatte gegen die mit Magnet keine Chance, und so kam Michael auf Platz 3, und Daniel auf 4.
Finale. Finale vom Finale. Denis hatte schon drei Siege, wie auch immer er das hinbekommen hatte, musste nun aber auf die magnetfreie Corvette umsteigen. Ich bekam die C7R vom Daniel, Daniel den Ferrari und Michael die C8R. Also, mein Ziel des letzten Rennens: mit einem ordentlichen Auto einen ordentlichen Platz belegen. Aber das Rennen hatte etwas anderes vor. Daniel legte mit dem Ferrari vor, ich versuchte mit der Corvette dranzubleiben, aber keine Chance. Also Platz 2 halten, und so fuhr ich Runde um Runde, überholte zwar niemanden, wurde aber auch nicht überholt. Zweiter. Reicht ja. Als etwa zwei Drittel des Rennens vorbei waren, achtete ich mal auf mehr als nur meinen Tankstand. Letzter. Zwei Runden Rückstand auf Platz drei. WTF?? (Das heißt "What the Fuck???" und soviel wie "Kruzifix" (für die Bayern) oder "Watt???" (für die Nordis)) Definitiv hatte mich niemand überholt und ganz sicher hatte ich keine zwei Runden Rückstand. Aber diskutieren brachte nichts. Vermutlich war mal wieder die Zielschiene zu nah hinter einer Kurve, oder die Carreratechnik hat mal wieder versagt. Jedenfalls kochte ich innerlich, besorgte mir noch eine Zeitstrafe und wurde - wie auch immer - vierter in diesem Rennen. Zwar gewann Denis dieses nicht, aber wie er es schaffte, mit der magnetfreien Corvette trotz Platz 3 sogar in der gleichen Runde ins Ziel zu kommen, wie Daniel mit dem Ferrari und Michael mit der C8R. Jedenfalls gewann Daniel dieses höchst zweifelhafte Rennen vor Michael, Denis auf 3 und ich ungläubig auf 4.
Nun wurde es spannend. Denis hatte klar den Tagessieg, aber was war mit mir? Zweiter mit der C8R, Zweiter mit dem Ferrari, aber Vierter mit beiden C7R. Ich durfte insgesamt nur nicht vierter werden! Michael hatte einen vierten, zwei dritte und einen zweiten Platz erfahren, und somit waren wir punktgleich. Es entschied die Anzahl der gefahrenen Runden über Platz drei und vier, und trotz der fehlenden Runden aus dem letzten Rennen hatte ich am Ende EINE Runde mehr als Michael. Somit war das Ergebnis von diesem letzten, finalen Renntag wie folgt:
1. Denis
2. Daniel
3. Markus
4. Michael
Und knapp as knapp can be, das Gesamtergebnis der BEO 2022 GT Series:
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Das war's mit dem BEO 2022 - wir sehen uns beim BEO 2023. ![]()
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Danke an alle Beteiligten!
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