Vor dem nächsten Rennabend war ich dann viel im Netz unterwegs. Gegoogelt natürlich, CockpitXP Facebookgruppe und CockpitXP Userforum. Überall nette, hilfsbereite Leute mit vielen Vorschlägen, die alle irgendwo ins Leere liefen. Da aber über allem die Theorie der mangelnden Stromversorgung stand, habe ich mir die Mühe gemacht, unter die Bahn zu kriechen und erstmal sämtliche Sensoren abzuklemmen stromtechnisch. Aufwand war das nicht viel, nur das "nach und nach wieder anklemmen und gucken ob es läuft" war mit viel "unter den Tisch und wieder raus verbunden". Schweißtreibend.

Aber erfolgreich. Ein Sensorenpaar sorgte tatsächlich dafür, dass Cockpit nicht lief. Die USB Fehler traten schon lange nicht mehr so sporadisch auf, nach 5 Runden spätenstens ging in der Regel nix mehr. Ohne dieses Sensorenpaar allerdings konnte ich Runde um Runde fahren. Da dieses auch noch sehr optional war - so frei nach dem Motto "ich hab noch Anschlüsse frei, dann schließe ich auch was an" - hat die Bahn aktuell keine Tempomessung mehr, aber was soll's. Hab ich eh noch nicht in irgendeinen Rennbildschirm integriert.

Jedenfalls war ich guter Dinge, dass die Bahn der Belastung des nächsten Renntages standhält, wenn auch der eigentlich geplante Stresstest aus Termingründen ausfallen musste.

Gut, so kam er dann, der 25. April mit dem nächsten BEO Cup-Renntag...

Diesmal wieder zu viert, Michaels Schnupfen war tatsächlich kein Corona, trafen wir uns am Rheinland Raceway. Und wie immer starteten wir mit den Classics. Im Qualify zeigte mein Ferrari 330P4 wieder, wie sehr mit ihm zu rechnen ist, mit einer Zeit von 8,817 Sekunden sicherte ich mir die Pole vor Denis mit seinem gelben Ferrari 512S und einer Zeit von 9,031 Sekunden. Daniels Porsche 917k Gesipa lief noch nicht richtig rund, 9,221s, und Micheals roter Ferrari zeigte sich dann eher als Hinterherfahrer, 9,774s.

Im Rennen zeigte sich dann auch die Dominanz meines Ferraris. Schnell konnte ich den Verfolgern enteilen und den Vorsprung Runde um Runde ausbauen. Doch dann kam Runde 38: Ich heizte wie gewohnt durch die Kurven, fuhr mit viel Schwung in die Steilkurve. Erst hörte ich ein Kratzen, der Wagen setze mit dem Heck auf und verlor den Grip total. Das Heck rutschte nach unten ab, und einer der Verfolger kachelte in meinen Boliden. Chaos wurde ausgelöst, und geschaut, was da los ist.
Der Ferrari verlor während der Fahrt das linke hintere Rad samt Felge, und setzte folglich hinten auf. Auf die Schnelle war das Rad auch nicht zu finden, wie sich später herausstellte fand es in der Unterführung eine Lücke, in der es sich verstecken konnte. Das Rennen war unterbrochen, und nun war die Frage: wie geht es weiter? Von den Optionen "Du bist raus" über "Reparier das Auto, wir fahren schonmal weiter" durfte ich mit fairerweise das Auto wechseln. Ich hatte noch ne Lola mit dem gleichen Setup, und nachdem ich sagte "keine Ahnung wie die fährt, auf jeden Fall schlechter als der Ferrari" war die Sache klar. Wegen der langen Unterbrechung (oder weil ich führte und das das Rennen wieder etwas offener gestaltete) bekam ich noch eine Boxengassenstrafe, stieg in die Lola und fuhr damit die nächsten knapp 70 Runden weiter.
Neben der Boxengassenstrafe ließ ich dann noch einiges an Zeit liegen. Die Lola lief zwar trotz eines ständig vorhandenen kreischenden Fahrgeräusches gut, aber mitten im Rennen zu wechseln bedeutet ja auch, erstmal die Grenzen und die Möglichkeiten des Fahrzeugs auszutesten. Spätestens nach der Verschärfung unserer Regeln in dieser Saison, schon nach 3 Abflügen eine Strafe zu kassieren, verpflichtete zum sauberen Fahren. So testete ich die Grenzen aus, während mein immer noch vorhandener Vorsprung vor sich hin schmolz. Mit der Zeit gelang das immer besser, und am Ende konnte ich das Rennen dann mit etwas mehr als einer Runde Vorsprung für mich entscheiden. Denis fuhr auf Platz 2 ein, Daniel auf 3 und Michael auf 4.

Die schnellste Runde im Rennen ging übrigens an Denis mit einer 8,968s. Meine schnellste mit dem Ferrari war eine 9,181s und mit der Lola eine 9,373s, Daniel hatte eine 9,448s und Michael eine 9,651s.



1. Markus
2. Denis
3. Daniel
4. Michael

Und daraus resultierend der Gesamtzwischenstand:



Weiter ging es dann mit den GT-Serienrennen. Im Qualify sicherte sich Denis mit seinem Ford GT Race Car die Pole (8,833s), gefolgt von mir mit dem Audi R8 Yaco Racing (8,940s), dahinter Michael, ebenfalls Ford GT Race Car (9,042s) und zu guter letzt Daniel mit seiner Corvette C7R und einer 9,517s auf dem vierten Platz. Da wir aber ohnehin durchtauschen spielte es keine Rolle.

Im ersten Rennen fuhr jeder mit seinem eigenen Auto. Denis war aber für keinen von uns einholbar und sicherte sich den Sieg, sehr knapp gefolgt von mir mit einem Rückstand von nur 0,285s. Platz drei ging an Michael mit einer Runde Rückstand, Daniel hatte mit dem schwächsten Auto keine Chance und fuhr ebenfalls mit einer Runde Rückstand ins Ziel.

Wir wechselten durch, aber ab hier spare ich mir die genauere Beschreibung. Denn schon nach 4 Runden hörte Cockpit auf zu zählen, schmiss den USB-Fehler raus und der Rest des Abends beschränkte sich wieder auf die Suche des Fehlers, aber erfolglos. So blieb auch dieses Mal die GT Serie ohne Wertung. Wir schafften es zwar bei einem weiteren Versuch bis Runde 21, aber der USB-Fehler tauchte immer wieder auf. Denis blieb noch etwas länger für die Fehlersuche, aber selbst zu zweit kamen wir bei einem Versuch nicht weiter als Runde 5. Hoffnungslos.

So endete dieser Rennabend dann wieder frustrierend. Ein paar Tage blieb ich der Bahn fern, dann recherchierte ich nochmal ein wenig, und stand kurz davor mir eine neue USB-Box zu kaufen. Im Warenkorb war sie schon, da kam mir dann noch ein letzter Gedanke. Ich schnappte mir meine PC-Kramkiste und fand noch eine USB-3.0 PCIE Erweiterungskarte. Diese baute ich in den Carrera-PC ein und steckte zwei der drei USB-Boxen dort ein. Anschließend habe ich ein Ghostcar auf die Bahn gesetzt und ein Rennen über 1000 Runden dafür gestartet. Nach 245 Minuten für die C8R ins Ziel, kein Fehler seitens Cockpit und Hoffnung. Am Montag habe ich zum Stresstest eingeladen, mal sehen wer kommt und ob die Bahn nun wieder zuverlässig funktioniert. Drückt mal die Daumen.