Gestern war es wieder soweit, Renntag im BEO-Cup. Nach dem 24h-Rennen am Nürburgring und dem DTM-Auftakt am Wochenende schließt der Motorsport-Mai mit seinem Highlight ab.

Großer Sport sollte es werden, aber vorher stellte sich die Frage: WO? Der Rheinland-Raceway ist noch wegen Baumaßnahmen geschlossen, der Erka Ring der Carrera-Sport-Arena Erkelenz wartet nach umfangreichen Renovierungsarbeiten noch auf die Bauabnahme und in Willich wurden die Kirchhofer Wehrseifen ebenfalls umgebaut, zum Glück aber wenige Minuten vor Rennstart des gestrigen Events fertiggestellt.


(Achtung Spoiler, nicht auf den Rennbildschirm und die parkenden Autos achten)

Am Start waren wie eigentlich immer: Daniel als Gastgeber, Denis, Markus und Michael.

Los ging es dann mit dem Ford Capri Cup. Schon beim Warm-Up zeigten sich die Boliden von Daniel und Denis am stärksten, die Capris von Michael und mir hielten die Spur doch deutlich schlechter. Das sollte sich aber ändern, nachdem wir wie immer vor dem Qualify die Reifen mit Klebeband abgezogen haben. Leider nicht bei mir, aber aus Michaels Capri sollte eine in der Spur klebende Rakete werden. Er sicherte sich sogar mit einer 6,426s-Runde (Bahnrekord) die Pole und verwies Denis (6,541s), Daniel (6,774s) und mich (6,817s) auf die Plätze.

Wie immer kann ich das Rennen ja nur aus meiner Sicht wiedergeben und: Das kann ja was werden...

Noch in Gedanken über die Rennstrategie fiel mein Wireless-Controller kurz vor Rennstart in den Sleep-Mode, und so starteten nur drei von vier Autos. "Oh Mist, jetzt aber schnell hinterher!!!", dachte ich mir, flog in der ersten Kurve schon ab und "Stoooooopppp!". Der geneigte Leser hat vielleicht noch auf dem Schirm: ohne Fremdkontakt abfliegen gibt nen Strich, drei Striche geben eine Boxengassenstrafe. Also: idealer Start. Aber wie heißt es so schön: Aufstehen, Krönchen richten, weiterfahren. Aber so weit kam ich gar nicht. Mein Capri durchquerte nicht viel später eine Schwerkraft-Anomalie und zack: "Stoooppp!!!". Beste Bedingungen, das langsamste Auto, dazu zwei von drei Strichen auf der Strafbankliste. Strategie umstellen! Sofort! Die neue Marschrichtung lautete nun nicht mehr, mit dem Capri schneller zu fahren als er kann, sondern den Mangel zu akzeptieren und einfach sicher fahren. Schlimmer konnte es ja nicht mehr werden.
Weiter vorne drehten Denis, Daniel und Michael ihre Runden. Bis auf seltene Überrundungsmanöver bekam ich davon nicht viel mit. Denis und Daniel fuhren souverän davon, Michael war die Nervosität der ungewohnten Rolle als Pole-Fahrer anzumerken. Er war schnell, aber auch schnell mal neben der Piste. So vernahm ich zunächst ein "Boxengassenstrafe für Michael" gefolgt von einem "Michael, Dein Tank ist leer". Ich witterte wieder etwas Hoffnung, zumindest zu ihm aufschließen zu können. Die Strategie, unbedingt die Boxenstrafe zu vermeiden, behielt ich aber bei.
Diese ging auf. Zwar hatte ich keine Chance, noch an Denis (Sieger) und Daniel (Zweiter) heranzukommen, Michaels Nervosität konnte ich aber ausnutzen und noch den dritten Platz erreichen. Michael fuhr zwar die mit Abstand schnellste Runde des Rennens (6,480s, zweitschnellster Fahrer war Denis mit einer 6,671s), er konnte den Speed aber nicht konstant auf die Piste bringen. Am Ende belegte er mit 3 Runden Rückstand auf den Sieger nur den vierten Platz.





Daraus resultiert folgender Zwischenstand:




Weiter ging es dann mit der DTM (Mercedes AMG & Audi RS5). Wieder zeigte sich im Qualify, dass Denis' Mechaniker ganze Arbeit geleistet haben und sein AMG gut in der Spur lag. Mit einer Zeit von 6,640s sicherte er sich die Pole, gefolgt von Daniels RS5 (6,865s), meinem RS5 (6,876s) und Michaels AMG, der kurz vor dem Qualify erst noch einen Service verpasst bekommen hat, weil es sonst noch schlimmer geworden wäre (7,342s).

Wie gewohnt fuhren wir in der DTM zwei Rennen, wobei wir beim Zweiten die Startreihenfolge umkehrten. Im Gegensatz zum Capri Cup fahren wir keine feste Rundenanzahl, sondern eine festgelegte Zeit, gestern waren es 7 Minuten.

Das erste Rennen war am Ende auf dem Papier recht ausgeglichen, gefühlt war der Sieger Denis aber deutlich schneller unterwegs. Dass ich am Ende ohne Rundenrückstand auf ihn mit nur 0,890s Rückstand ins Ziel gefahren bin überraschte mich dann schon. Beim Kampf um Platz drei hörte man Daniel öfter mal fluchen, seine Zufriedenheit mit dem Audi hielt sich in Grenzen, und er musste Michael, der sich im Laufe des Rennens besser an den AMG gewöhnen konnte, den dritten Platz überlassen.
Daniel konnte sich aber wenigstens über die schnellste Rennrunde freuen. Mit einer 6,726s war er zwar nur 4 Tausendstel schneller als ich, aber schneller ist schneller: Extrapunkt ging an Daniel.



Im zweiten Rennen startete dann Michael von der Pole, ich von der Zwei, Daniel von der Drei, und Denis wollte das Feld von ganz hinten umkrempeln. Kurz: Es gelang ihm nicht ganz. Ich konnte das Feld einigermaßen souverän anführen und mir endlich mal wieder einen Sieg einfahren, Denis belegte den zweiten Platz. Beim Kampf um Platz drei wurde es dann noch einmal spannend, Daniel konnte ihn aber diesmal sichern, Michael fuhr als vierter ins Ziel.
Der Extrapunkt für die schnellste Runde in diesem Rennen ging an Denis mit einer 6,659s.

Leider ist das Foto vom Screen "etwas" verwackelt, aber wen die Zahlen interessieren erkennt ja trotzdem das Notwendige:





Der DTM-Tagessieg ging aufgrund einer mehr gefahrenen Runde an mich, nutzt aber nichts, da die Rennen separat in die Wertung einfließen. Und da steht es nun wie folgt:



Weiter geht es Ende Juli auf dem neuen Erka Ring, auf den alle Fahrer schon sehr gespannt sind.